Beschreibung
Weltkritik deluxe
Gründlich Gemütlich! – ein wilder Heimatabend
In seiner nur aufgedrudckten Lederhose auf der Badehose fliegt Thomas Lühmlich gleich zu Beginn des Abends als Möchtegern-Bayer auf und wird von seiner Bühnenpartnerin an das einzige Brauchtum des Ossis erinnert: eine mehrfach gebrochene Biographie.
Es wird sehr musikalisch. Wir versuchen und vergehen uns am Volksliedgut. Scheitern dabei an der Textkenntnis des Publikums sowie an zu offensichtlichen politischen Bezügen: Hoch auf dem gelben Wagen FDP, DHL. Horch was kommt von draußen rein – Immigration …, Muss i denn zum Städtele hinaus – Gentrifizierung ….
Maxim Hofmann muss alle drei Instrumente des Abends alleine bedienen. Im Stehen (Akkordeon), im Sitzen (Klavier) und beim Tanzen (Soundmachine) als DJ Mondrakete.
Maxim Hofmann versucht in einem Erbschleicher-Couplet den Bogen von Otto Reuter zu Georg Kreisler zu schlagen.
Bettina Prokert vertont unfreiwillige Abhörprotokolle von dauer-laut-telefonierenden Bahnfahrern.
Die Lieder sind alle selbst getextet, komponiert und praktiziert.
Das Ganze ist viel ostiger geworden als geplant. Wir wollten die deutsche Seele zwischen Kants Königsberg und Beethovens Bonn erkunden und sind irgendwie eher zwischen Wurzener Erdnussflips und Schmalkaldener Nougatstangen gelandet.